Neusiedler See

Erlebenswerter Steppensee

Das etwa 320 km² große Seebecken umfaßt die offene Wasserfläche des Neusiedler Sees und den ausgedehnten Schilfgürtel. Landeinwärts schließen die Feuchtwiesen des Seevorgeländes an, die am Ostufer vom Seedamm begrenzt werden. Der Neusiedler See entstand vor etwa 20.000 Jahren durch mehrere tektonische Einbrüche und Senkungen als flache Wanne auf der Oberfläche jungtertiärer Sedimente.

Der Wasserhaushalt des einst abflußlosen Sees wird vor allem von klimatischen Faktoren wie Niederschlag und Verdunstung bestimmt. Die Wulka, der einzige größere Zufluß, ersetzt nur etwa ein Viertel der Verdunstung des Sees. Der Zustrom aus dem Grundwasser ist unbedeutend, hingegen machen die Niederschläge auf die Seefläche mehr als drei Viertel des Wassereintrages aus.

Der Wasserspiegel ist jahreszeitlichen und langfristig periodischen Schwankungen unterworfen. Auf den Tiefstand des Pegels gegen Ende des Sommers folgt im Herbst mit geringerer Verdunstung und höheren Niederschlägen ein Anstieg des Wasserstandes. Der Einserkanal, ein künstlicher Abfluß, durch den der See über Rabnitz und Raab zur Donau entwässert, verhindert heute größere Wasserstandsswankungen wie sie in historischer Zeit mehrmals auftraten. Hochwasserperioden überschwemmten ganze Ortschaften und wechselten mit Zeiten, zuletzt 1864 bis 1870, in denen der See völlig austrocknete.

Neusiedler See